Ein neues Familienmitglied auf vier Pfoten: So integrierst du einen Welpen ins Rudel
- Futterwilli.de

- 14. März
- 3 Min. Lesezeit
Hallo liebe Hundefreunde und werdende Welpeneltern,
hat man bereits einen Hund zuhause, kennt man die wundervoll aufregende Phase von der Entscheidung für einen weiteren Vierbeiner, über Züchter- und Welpensuche oder Tierheimbesuchen, bis hin zum Abholtermin. Man fühlt sich fast schon schwanger und bereitet das Nest für den Neuankömmling voller Vorfreude vor.
Das macht durchaus Sinn, denn ist der kleine Wirbelwind erstmal eingezogen, braucht er eine gewisse Struktur im Alltag und vor allem klare Regeln, unbedingt Ruhepausen und in den wachen Phasen Aufmerksamkeit und Erziehung. Rennt man dann erst los, um Bettchen und erstes Spielzeug zu besorgen, stresst man sich und das neue Familienmitglied nur unnötig.
Zieht der Neuankömmling als Zweithund oder in ein bestehendes Rudel ein, sollte das Kennenlernen vorab bereits durchdacht und geplant werden. Ideal ist ein ”neutrales” Terrain außerhalb des eigenen Gartens und ein Sichern der Hunde mit Halsband/Geschirr und Leine. Lasst die Vierbeiner nicht einfach aufeinander zurennen. Diese hohe Energie bringt gleich viel mehr Potenzial für Fehldeutungen des Neuen. Auch ein Einfrieren und Anstarren ist kontraproduktiv. Geht lieber ein paar Meter mit den Tieren - am besten mithilfe lieber Menschen - die jeweils einen Hund führen. Hunde in Bewegung haben den neuen Artgenossen zwar stets im Blickfeld, finden so jedoch viel leichter Strategien, Konfrontationen zu umgehen - im wahrsten Sinne des Wortes.
Wenn es entspannt möglich ist, den neuen Hund in gewisser Nähe des/ der alten zu führen, kann man aus dem Laufen heraus die Karabiner lösen und beim Weitergehen beobachten wie die Tiere miteinander kommunizieren und interagieren. Hier ist Körpersprache-Lesen-Können der ideale Weg, Anspannung in andere Aktionen umzulegen. Läuft alles harmonisch, wird es vielleicht schon zu ersten Spielaufforderungen kommen.
Wird der Neuankömmling mit ins Revier – also in den heimischen Garten – gebracht, ist das erste Eis bereits geschmolzen und man findet sich eventuell sogar sympathisch. Zumindest ebnet eine gewisse Toleranz den Weg zu einem friedlichen Miteinander.
Unterstützen kann man ein friedvolles Kennenlernen, indem man dem Bestandshund/en mehr Aufmerksamkeit schenkt als dem Welpen. Generell sollte man darauf achten, jetzt nicht vor Euphorie Privilegien des Althunds zu kippen und Aufmerksamkeit zu verringern. Der Neuankömmling muss sich uns und dem Bestand unterordnen, hat Regeln zu beachten, braucht Verbote und Anleitung. Zeit-, Raum-, Ressourcenmanagement ist hier gefragter als ohnehin schon. Es fällt schwer, dem Welpen nicht ganztags nachzugeben. Eine gewisse Ignoranz sowie das Regeln von Alltagssituationen sind jedoch immens wichtig und geben Hunden den Rahmen für Geborgenheit und Verlässlichkeit.
Schafft tagsüber und auch nachts eine sichere Zone für den Welpen. Das ist wichtig für alle Beteiligten. Ein mobiles Gehege, das im Raum keine strategisch wichtigen Stellen einnimmt und ruhig im Abseits steht, leistet großartige Dienste. Alle können sich entspannen, ein Beobachten/ Beschnüffeln ist trotzdem möglich. Es gibt keine Konkurrenzkämpfe um Spielzeug, Kauartikel, Schlafplätze und auch die Fütterung kann in der ersten Zeit separiert erfolgen. Wichtig ist, den Hund nicht wegzusperren, sondern ihm eine Wohlfühl-Schutzzone zu errichten, in die er sich gerne zurückzieht.
FUTTERWILLI-Spezialtipp:
Eifersucht kann man weit vor Abholung des neuen Hundes bis zu einem gesunden Maß abtrainieren und auch das „Wegschicken“, wenn man sich gerade mit etwas oder jemand anderem befasst, sollte unbedingt geübt werden.
Setzt euch auf den Boden und achtet auf euren individuellen Freiraum, wenn euer Hund zu euch kommt und euch gegebenenfalls bedrängen oder zum Streicheln nötigen möchte. Nicht zurückweichen, sondern mit dem Körper nach vorne. Ein Blocksichtzeichen mit den Händen sollte dem Hund zeigen, dass er sich so nicht benehmen darf. Hat er es verstanden, wird er mit Worten und/ oder Gesten eingeladen und geherzt.
Dann schickt ihn wieder weg, holt ihn nach einer gewissen Zeit wieder heran. Das stärkt eure Position als Leitfigur. Plötzlich wird dein Hund beim Schuhe binden nicht einfach mit der Schnauze durch euer Gesicht fahren. Wenn ihr auf dem Boden sitzt oder liegt, wird er eben nicht über euch trampeln oder um Zuwendung betteln. Habt ihr vor dem Zuzug des neuen bereits zwei oder mehr Hunde zuhause, könnt ihr das abwechselnde Herholen und Wegschicken super üben. Eifersucht löst sich so in Luft auf. Zumindest ist sie beherrschbar und schafft keine unschönen Momente.
Fazit
Die Integration eines Welpen als weiteren Hund in dein Rudel, kann eine Herausforderung sein, doch mit einer guten Vorbereitung, Geduld und konsequenten Regeln wird aus drei Hunden schnell ein eingeschworenes Team. Bedenke, dass jedes Tier seine eigene Persönlichkeit hat und die Integration unterschiedlich schnell verlaufen kann. Befolge diese Empfehlungen und du wirst die Freude haben, zu beobachten, wie aus deinen Hunden ein harmonisches Rudel wird, das durch dick und dünn geht. Willkommen im Abenteuer "Dritthund"!
Mit liebevollen Pfotenabdrücken,
Euer Futterwilli




Kommentare