Die Macht der Marker: Ein Schlüsselwerkzeug in der Hundeerziehung
- Futterwilli.de
- 12. März
- 3 Min. Lesezeit
Hallo liebe Hundefreunde,
wenn es um die Ausbildung und Erziehung von Hunden geht, suchen wir stets nach effektiven Wegen, um mit unseren vierbeinigen Freunden zu kommunizieren. Dabei ist es entscheidend, dass sie verstehen, was wir von ihnen erwarten. Hier kommen Marker ins Spiel – eine unglaublich nützliche Methode in der modernen Hundeerziehung.
Was sind Marker? Marker sind Signale, die exakt den Moment kennzeichnen, in dem der Hund ein gewünschtes Verhalten zeigt. Sie können in Form eines Wortes, eines Klickgeräusches (durch einen Klicker) oder eines Handzeichens gegeben werden. Der Marker sagt dem Hund effektiv: "Genau das, was du gerade gemacht hast, ist richtig!", und er wird meist direkt im Anschluss mit einer Belohnung verbunden.
Als ich mein erstes Hunde-Duo hatte und einige Hundeplätze und -trainer besuchte, bekam ich zwar erste Einblicke ins Klickern, so richtig verstanden, wie man mit einem verlässlichen Ton (Klicker) oder Wort ganz gezielt gutes Verhalten fördern und unerwünschtes in verhältnismäßig kurzer Zeit Aberziehen kann, habe ich jedoch erst mit meinem nächsten Rüden-Gespann.
Top Ergebnisse in Windeseile und das in „fortgeschrittenem Alter“ konnte ich hier mit Paul erzielen. Als er unseren Willi beim ersten Kennenlernen und die Stunden danach überhaupt nicht akzeptieren wollte, bekam er einen Maulkorb auf – ohne vorheriges Training und auch nicht nur für eine halbe Stunde. Ich war wahrscheinlich die Einzige, die so richtig litt bei dem Gedanken an dieses Teil. Paul jedoch, trug ihn wider Erwarten mit Würde. Wie auch immer: jede Duldung des Welpen wurde mit meinem Marker-Wort und mit Leckerli belohnt. Auch das Ertragen des gemeinsamen Spiels zwischen Bobby und Willi ohne Einmischung, ohne „Puls“ und in immer näherer Distanz wurde positiv besetzt.
Schon nach 2-3 Tagen wurden Annäherungen von mir unterstützt und daraufhin sogar schon die ersten Spielsequenzen. Nach knapp 14 Tagen fand ich die Zeit reif für eine Begegnung ohne Maulkorb – Paul und Willi im Garten – und siehe da: sie akzeptierten sich und sanftes Spielen war möglich. Energiegeladene, schnelle Rennspiele lenkte ich zunächst noch um, aber auch das war problemlos möglich, dank der Marker-Technik.
Klar, kann man Tricks mit Klickern/ Markern super aufbauen, aber viel interessanter ist es doch, den Alltag mit diesem Hilfsmittel positiv zu formen. Da ich schon einige Klicker verschlissen habe, bin ich zu einem „Superwort“ übergegangen, dass ich notfalls auch gegen starken Wind rufen kann. Ich benutze nun ein „JEPP“ für Situationen, die ich fördern möchte. Aufgebaut habe ich dieses Signalwort – wie sollte es anders sein bei Retrievern – mit leckeren Goodies. „JEPP“-Goodie, „JEPP“-Goodie, „JEPP“-Goodie… Hunde verstehen sehr schnell und man kann dann schon übergehen, zuhause und/oder beim Spazierengehen Blickkontakt zu Markern. Bleibt der Hund bei der Begrüßung mit den Pfoten auf dem Boden, „JEPP“ und Belohnung.
WICHTIG:
Dieses Signal (Klick oder Marker-Wort) muss immer ausnahmslos belohnt werden. Ob mit einem Leckerli, Spielen oder Schmusen/Streicheln bleibt euch überlassen. Das macht dieses Zeichen so erstrebenswert für den Hund und gleichzeitig so verlässlich.
Des Weiteren solltet ihr kein Wort nehmen, das ihr im Alltag benutzt. Es würde zu ganz eigenartigen Situationen ohne Belohnung führen und könnte eure Lernerfolge negativ beeinflussen.
Unser FUTTERWILLI-Spezialtipp:
Beim Markern ist perfektes Timing das A und O. Hört sich simpel an, ist sehr schwer aber kann geübt werden. Falsches Verhalten oder gar den falschen Zeitpunkt zu markern kann erhebliche Folgen in den Lernfortschritten haben. Ebenso drastisch ist die Wirkung beim Erwischen des perfekten Moments: ihr glaubt nicht, wie schnell eure Hunde auf das Zauberwort/-zeichen reagieren und euch mehr und mehr erwünschtes Verhalten anbieten. Freut euch, erkennt das und honoriert das vor allem. Es ist die Bestätigung einer intakten Beziehung. Natürlich erhofft sich euer Hund Belohnung, aber der Will-to-please hat definitiv auch viel mit Anschluss, Vertrauen, Zusammenarbeit und Verbundenheit zu tun. Und genau darauf kommt es an!
Fazit:
Marker sind ein enorm wertvolles Hilfsmittel in der Hundeerziehung, das zu schnelleren Lernerfolgen und einer besseren Beziehung zwischen Mensch und Hund führen kann. Mit Geduld, Übung und Konsequenz könnt ihr die Marker-Technik nutzen, um euren Hund auf effektive und freudvolle Weise neue Kommandos und Verhaltensweisen beizubringen. Probiert es aus und erlebt selbst, wie sich die Kommunikation mit eurem Hund verbessert!
Liebevolle Grüße mit wedelnden Schwänzen,
Euer Futterwilli

Kommentare