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Bianca

"Das Leben schreibt die schönsten Geschichten" - für viele ein Sprichwort, für mich ein Lebensmotto. Gerne möchte ich euch an meiner Geschichte teilhaben lassen und mit diesem Blog die Möglichkeit nutzen, meine Erfahrungen aus vielen abenteuerlichen Jahren zu teilen und neue Geschichten entstehen zu lassen.

Meine Geschichte

Liebe Hundefreunde,

mein Leben war schon immer anders, spannend und vor allem von teils unverschämtem Glück begleitet. Mit 2,5 Jahren beschloss ich, zuhause auszuziehen und ein Leben bei meinen Großeltern zu führen.
Kaum hatte ich mich hier durchgesetzt (ich musste in einigen Anläufen viel Überzeugungsarbeit leisten) kamen mit mir schon bald viele Tiere ins Haus.

Ich erinnere mich genau an meinen ersten Italienurlaub mit 3 Jahren, kaum angekommen und ausgestiegen, erkundete ich den Hotelgarten und fand als Highlight im privaten Trakt hinter der Küche eine Hündin mit 5 Welpen. Von da an bearbeitete ich meine urlaubsreife Familie, einen der Welpen mit nach Deutschland zu nehmen. Es waren ganz harte Tage - nicht nur für mich, denn Oma war ganztags im Büro einer Behörde beschäftigt und Opa war selbständiger Architekt. Meine Uroma wohnte auch bei uns und war in dem Moment das klassische Opfer, das den Background für diese weitreichende Entscheidung bildete. Opa konnte mein Herzchen ohnehin nicht brechen und Oma war irgendwann überstimmt. So zogen wir in Italien los, um Hundeerstausstattung zu besorgen und mein erster Hund, eine Spitz-Mischlingshündin namens Chouchou (deutsch: Herzchen), zog mit uns nach Deutschland.

Von da an änderte sich natürlich auch für ein dreijähriges Mädchen einiges, beim Spielen mit Freunden beobachteten wir, dass unsere Hündin ganz genau auf die Bewegungen der „Eindringlinge“ achtete und im Ernstfall eine Ansage machte. Ich stellte Rituale fest: bei Regen wurde die Runde durch den Garten sehr übersichtlich und das Lösen ging schnell und gezielt in der Ecke beim Rosenbeet. Nachmittags gegen 15 Uhr gab es ein Eigelb aus einem Eierbecher, gereicht von meiner Uroma auf dem Ledersofa im Esszimmer. Silvester kündigte sich bei Chouchou schon 4-5 Tage vorher an und ich schwor mir damals schon, niemals auch nur einen Knaller oder eine Rakete abzuwerfen. Es war die Hölle für das Tier und somit auch für mich. Meine kindlichen Tröstversuche haben meine Hündin bestimmt noch mehr bestätigt, die Vorgänge in diesen Tagen noch beängstigender zu empfinden. Eines Tages stellte unser Tierarzt Krebs fest und wir stimmten einer OP zu. Als ich vom Schulbus nach Hause ging, stand meine Oma in der Haustür und ich wusste sofort, ich verlor meinen Hund. Ein schlimmer Moment, eine traurige Zeit.

Es folgten Jahre mit vielen tollen Kleintieren, begonnen mit Hamstern, Meerschweinchen, Vögeln, Katzen, Chinchillas, Kaninchen… natürlich immer bemüht, überdimensionale Unterkünfte zu bieten.
Ein herkömmlicher Hamsterkäfig, ein Meerschweinchengehege mit nur einem Quadratmeter, Vogelkäfige für das Fensterbrett - solche Behausungen schloss ich bereits als Kind aus und meine Großeltern verzweifelten regelmäßig an meinen Ansprüchen, beispielsweise mein Kinderzimmer für meine 4 Vogelpaare (Nymphensittich, Zebrafinken, Kanarien und Wellensittiche) zu opfern und einen ganzen Baum in die Mitte zu stellen.

Als ich dann meine Schulabschlüsse und Lehrjahre hinter mich gebracht habe kam ich meinem Plan, mir bei passenden Lebensumständen wieder einen Hund an die Seite zu holen, immer näher. Mit dem Schritt in die Selbständigkeit war es dann soweit, ich adoptierte einen Boxer-Setter-Mischlingswelpen aus dem örtlichen Tierheim. Ich besuchte Hundeschulen und -plätze, traf mich mit Hundehaltern zu Spaziergängen und lernte Tag für Tag mehr über die faszinierenden Vierbeiner. Als meine Freundin einen Zufallswurf brauner Labradorwelpen ankündigte war klar, mein Leon bekommt einen Bruno! So hatte ich dann den 1jährigen Mischlingsrüden und einen Neuzugang. Dieses Duo begleitete mich 11 Jahre bis mein Leon mit 12 Jahren verstarb. Bis dahin aber waren beide Rüden topfit und wirklich ein tolles Gespann. Bruno trauerte sehr und ich kam zu dem Entschluss, ihm einen neuen Kumpel zu suchen. Aus einer jagdlichen Leistungszucht waren Golden Retriever abzugeben und so bewarb ich mich auf einen Rüden. Ein Bobby zog bei uns ein und Bruno wurde wieder jung und fröhlich. Nach einem guten Jahr verstarb er dann und Bobby blieb zurück. Ich fühlte mich mit nur einem Hund unterfordert, wie ein „einarmiger Bandit“ und interessierte mich für die damals aufkommenden Silberlabradore. So kamen wir auf Paul, der heute mit fast 11 Jahren einen ganz tollen Part im Rudel spielt. Rudelboss Bobby mit fast 12 Jahren ist inzwischen fast taub aber ansonsten körperlich wirklich fit, spielt immer noch gerne mit und hat diese erhabene Ausstrahlung eines Familienoberhaupts. Mit seinen Gesten erinnert er fast schon an einen Löwen, auf den die Familie hochblickt.

Als Bobby 4 und Paul 3 Jahre alt waren verstarb mein damaliger Mann und wir blieben als Dreierteam mit unseren Unternehmen alleine zurück. Und ich muss sagen, da weiß man was man hat. Mehr Mitgefühl und Rücksicht kann einem ein Mensch gar nicht geben. Eine interessante und intensive Zeit. Als ich meinen heutigen Mann kennenlernte fragte ich ihn zuerst, ob er denn Hunde möge. Seine positive Antwort gab ihm die Chance, mich und meine beiden Rüden besser kennenzulernen und so fand auch er seinen Platz bei uns im Mensch-Hund-Rudel.

Lange Zeit (10 Jahre) führten wir Bobby und Paul als Zweiergespann und wollten die Harmonie der beiden eigentlich keinesfalls stören, dann aber befassten wir uns gedanklich trotzdem damit, einen Dritthund als Welpen hinzuzunehmen. Die Zusammenführung lief völlig anders als ich das von allen Kennenlernsituationen von früher kannte. Bobby war aufgeschlossen, interessiert und fand den Neuzugang witzig. Paul konnte mit dem lefzenschleckenden Aufdringling rein gar nichts anfangen und reagierte über. Ein Maulkorb musste her und die folgenden 2 Wochen waren eine echte Herausforderung für alle Beteiligten. Mit viel Training, einem wirklich extrem hilfreichen Markerwort sowie mit Geduld und Liebe haben wir aus Paul´s Abneigung echtes Interesse an unserem Willi werden lassen. Und Willi hatte nicht nur einen good guy (Bobby) sondern auch einen reglementierenden bad guy (Paul). So lerne er schon frühzeitig, nicht einfach auf andere Hunde zu stürmen und Grenzen zu akzeptieren. Nach gut 14 Tagen war mir der Eiertanz mit dem Maulkorb - und Paul trug ihn wirklich vom ersten Augenblick an mit Würde - zu dumm und ich fand den Mut, Willi und Paul ohne diesen (für mich) psychisch wertvollen Schutz zusammenzulassen. Mit viel Markern und Belohnen gelang dies wirklich gut und heute ist es Paul, der mit Interesse auf Willi zugeht und zu einem Spiel auffordert.

Und was soll ich sagen, in Willi´s Stall gab es ungeplanten Nachwuchs und so wagten wir, einen 4. Hund - einen Moses - zu adoptieren. Etwas Respekt vor der Zusammenführung war aufgrund unserer Erfahrungen natürlich da, aber wir hatten die Hoffnung, dass das damalige Training und die nachfolgenden guten Erfahrungen für Paul Früchte getragen haben. Und genau so war es, Hund Nummer 4 wurde von allen vom ersten Augenblick an absolut akzeptiert. Er wird maximal mit einem Knurren auf das ein oder andere No-Go hingewiesen von den älteren Jungs und darf richtig mitmischen. Für ein Gassi mit allen haben wir unseren Fahrradanhänger umfunktioniert und für die Nächte gibt es ein Welpengitter. Wir freuen uns auf die kommenden Jahre und lassen Euch natürlich teilhaben an all unseren Momenten…

Wir wünschen Euch ein so schönes Leben mit Hunden wie wir es haben dürfen - mehr geht glauben wir nicht!

Eure Bianca

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